Heute hat sich der Landtag Baden-Württemberg mit der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium im Land beschäftigt. Das Parlament beriet sich über den Volksantrag einer Elterninitiative, die mehr als 100.000 Unterschriften für eine schnelle Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium in Baden-Württemberg gesammelt und mit einem entsprechenden Gesetzentwurf an den Landtag übergeben hat. Dieser Gesetzentwurf wurde in dieser Form heute abgelehnt.
Für die sofortige Einführung von G9 gibt es zwei kritische Ressourcenfragen. Zum einen der Lehrkräftemangel und zum anderen der Platzmangel. Eine sofortige Umstellung aller Jahrgänge würde sofort einen Mehrbedarf von rund 1300 Lehrkräften bedeuten. Dies ist realistischerweise, auch angesichts der schwierigen Personalsituation nicht umsetzbar. Ebenso gibt es einen höheren Raumbedarf, da nun mehr Kinder auf das Gymnasium gehen und es andere Raumbedarfe zum Beispiel für Fachräume und Betreuungsangebote gibt. Dies geht aus Zahlen der kommunalen Spitzenverbänden hervor. Auch laut den Verbänden sei ein kompletter Umstieg nicht so schnell realisierbar.
„Mein Eindruck aus vielen Schulbesuchen, die ich im Rahmen meiner Tätigkeit unternehme ist, dass bereits jetzt Räume in den Gymnasien fehlen. Deshalb sollten wir alle Anstrengungen daraufsetzen, G9 ab dem Schuljahr 25/26 für die neuen 5. Klassen vernünftig und fundiert umzusetzen. Auch wenn ich mir eine schnellere flächendeckende Umsetzung wünschen würde, weiß ich als Mitglied im Finanzausschuss auch um die finanziellen Risiken, die wir in den nächsten Doppelhaushalten abbilden müssen“ erklärt Ansgar Mayr MdL.
Eine nachhaltige Umstellung auf G9 ist flächendeckend ab
„In der heutigen Landtagsdebatte hat es die Opposition leider versäumt zu erklären, wie sie die sofortige Wiedereinführung von G9 finanzieren und räumlich realisieren möchte. Es ist nicht meine Auffassung von seriöser Politik ist, Dinge zu versprechen, die in der Kürze der Zeit nicht umsetzbar sind – so sehr ich sie mir auch wünschen würde.“ Erklärt Ansgar Mayr MdL weiter.
Die CDU hat sich seit 2016 für die Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 eingesetzt. Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse und dem starken Ergebnis der Grünen, die G8 befürwortet haben, kam keine Wiedereinführung von G9 zustande. Der CDU gelang es damals durchzusetzen, dass die ca. 40 Modellgymnasien mit G9 durchgehend weitergeführt werden konnten.