Zahl der Haus- und Facharztpraxen im Raum Karlsruhe noch stabil

03.05.2023, 11:41 Uhr



Die Versorgungslage mit Haus- und Facharztpraxen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe, ist nach Einschätzung des Landtagsabgeordneten Ansgar Mayr heute noch in Ordnung aber mittelfristig bedenklich. Daher sei es wichtig schon jetzt Maßnahmen zu ergreifen, um sie langfristig zu sichern und in den unterversorgten Regionen zu verbessern. Der CDU-Politiker hat sich daher mit einer Anfrage an die Landesregierung von Baden-Württemberg gewandt und vom Sozialministerium sowie vom kommunalen Versorgungsverband Baden-Württemberg (KVBW) entsprechende Daten erhalten.

„Der allgemeine Versorgungsgrad im Großgebiet Karlsruhe ist etwas besser als im Bundesdurchschnitt. Allerdings gehen die Zahlen in vielen fachärztlichen Bereichen zurück. So ein wichtiges Thema verdient eine angemessene Aufmerksamkeit. Der Fokus muss jetzt auf eine langfristige Sicherung der ärztlichen Versorgungslage gelegt werden“, so der Parlamentarier.

Ansgar Mayr verweist in diesem Zusammenhang auf die Tatsache, dass im Stadt- und Landkreis Karlsruhe ungefähr 40% der Hausärzte bereits heute 60 Jahre und älter ist – bei den Fachärzten sei immerhin ein Drittel aller Fachärzte heute 60 Jahre und älter. Der CDU-Politiker Ansgar Mayr hält diese Zahlen für ein Alarmsignal in der Region, denn das zeige auf, dass ein Großteil der Ärzte in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen wird.

„Zwar ist die Anzahl der Ärzte in den letzten Jahren stabil geblieben, aber die Zunahme von Anstellungen mit 38,5 Stunden pro Woche sowie der verstärkte Wunsch nach Teilzeit sorgen dafür, dass sich die ärztlichen Ressourcen weiter verringern werden, wodurch ein hohes Risiko der Unterversorgung besteht,“ mahnt Ansgar Mayr.

Durch die Tatsache, dass viele Ärzte heute ein Angestellten-Verhältnis der Selbständigkeit vorziehen, könne es für betroffene Kommunen ratsam sein neue Wege zu beschreiten. Ein Weg könne dabei eine genossenschaftlich getragene Ärzteversorgung sein, so der CDU-Politiker, der auf ein zukunftsweisendes Pilotprojekt verweist, welches beispielsweise der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) gemeinsam mit dem Gemeindetag, dem Hausärzteverband sowie dem Sozialministerium BW und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW ins Leben gerufen habe.

Weitere Informationen: https://www.wir-leben-genossenschaft.de/de/Genossenschaftlich-getragene- Aerzteversorgung-im-Laendlichen-Raum-entwickelt-sich-9330.htm

Da sich in stark ländlich geprägten Regionen die Unterversorgung schon länger zeige, ist der Abgeordnete Mayr froh, „dass sich die CDU mit ihrem Vorschlag einer Landarztquote durchgesetzt hat.“ So gebe es seit dem Wintersemester 2021 zusätzliche 150 Studienplätze, von denen jährlich 75 Plätze für Bewerber reserviert seien, die sich verpflichten nach dem Studium mindestens zehn Jahre in einer von Unterversorgung bedrohten Region zu arbeiten. Seines Erachtens würden mittel- und langfristig weitere Medizin-Studienplätze bei der künftigen ärztlichen Versorgung helfen